Shamal

Weltumseglung

Tonga

Wir erreichen die Vava`u Inselgruppe im Königreich Tonga bei bedecktem Himmel aber gutem Tageslicht nach einem Törn mit anfänglich schwachem Wind auf die Nase und anschliessendem guten Anleger aber ruppiger See. Die freundlichen Inseln vom Entdecker Cook einst so benannt sind dicht bewaldet. Am 1 Juni machen wir erst am Zoll Dock von Neiafu fest wo wir kurze Zeit später von Zoll, Immigration und Gesundheitsbehörde erhalten. Nach gut einer Stunde haben wir einklariert und die freundlichen im Tongarock bekleideten Herren bedanken sich für Kaffee und Schweizer Schoggi.

Wir verlegen an eine Boje in die gut geschützte Bucht. Der lebendige Hauptort mit schönem Markt, mehreren kleinen Supermärkten die sich zum grössten Teil in chinesischer Hand befinden, Post, Restaurants, Banken und der eindrucksvollen St. Josephs Kathedrale zählt 5600 Einwohner und überall laufen Schweine jeden Alters wie Hunde herum, die grösseren gehören jemandem und von den Jungen verschwindet bei Bedarf auch mal eines auf einem fremden Grill.

In einem ausgemusterten, bedenklich aussehenden aus Japan importierten Bus, besuchen wir den Botanischen Garten. Der Besitzer und Gestalter erzählt uns viel interessantes über die medizinische Verwendung verschiedener Pflanzen und wir konnten bei der Verarbeitung von Körben und Tapa (Stoff aus Baumrinde) welche in aufwändiger strenger Arbeit von Frauen zu Kleidern und Schlafunterlagen geflochten werden. Zum Mittagessen genossen wir lokale Köstlichkeiten begleitet von Musik und Tanz.

Der Sonntag ist in Tonga heilig und frühmorgens läuten die Kirchenglocken. Es ist ruhig in den Strassen, festlich gekleidete Tonganer füllen die Kirche bis auf den letzten Platz und wir sind beeindruckt und überwältigt mit welcher Hingabe gesungen und gepredigt wird. Der Pfarrer übersetzt für uns ins Englische und bedankt sich nach dem Gottesdienst für unser Kommen. Im Gespräch erfahren wir auch das viele Anwesende täglich vor der Arbeit um 06:00 zum Singen in die Kirche kommen. Die Leute sind arm aber scheinen zufrieden, es gibt viele verschiedene Kirchen und der König lässt sich sein Geburtstagsfest ganz unverkrampft von den Methodisten bezahlen, dafür wird mit zwei Frachtern das Material aus Neuseeland angeliefert.

Wir ankerten vor einer mit acht Luxushütten bebauten kleinen Insel mit herrlichem Korallenriff wo wir ausgiebig schnorchelten und am Abend ein Gourmet Nachtessen genossen.

Leider gab es ein Squall und eine der anderen beiden Yachten wurde auf ein Riff versetzt und es war ziemlich tricki nachts die Yacht wieder zum Schwimmen zu bringen, was uns gemeinsam gelang. Am Morgen zeigte sich aber, dass das Ruder gebrochen war und eine weitere Reparaturaktion musste gestartet werden. Wir fanden eine von Engländer geführte Werft die aber die 25 Tonnen schwere Yacht nicht auswassern konnte. So demontierten wir Yachtis das Ruder an der Boje, was nicht so einfach war, weil es sich um ein Ruder mit Skeglager handelt an welchem zwölf Inbusschrauben, nachdem diese vom Antifouling und Bewuchs gereinigt waren, unter Wasser abgeschraubt werden mussten Das Ruder wurde mit einem abenteuerlichen Pick-up abgeholt und sehr Fachmännisch in kurzer Zeit repariert, nur zum montieren liess sich kein Profi finden und so mussten wir die noch schwierigere Montage wieder selber machen, was uns zu unserem eigenen Erstaunen schneller als gedacht gelang. Leider warteten wir vergebens auf unsere Wassermacherpumpe, die Lieferung sollte gemäss der UPS Homepage pünktlich erfolgen. Wir mussten weiter nach Fiji um pünktlich einklarieren zu können und so werden wir weiter von Aurora Polaris mit Wasser versorgt.

Am letzten Tag goss es wie au Kübeln und es zeigte sich das die Infrastruktur schnell an Ihre Grenzen stösst.