Shamal

Weltumseglung

Insel Erromango mit der Dillon`s Bay

Die Insel ist kaum bevölkert und hat nur wenige Siedlungen aber zwei Flughäfen, weil es kaum Strassen gibt. Touristisch läuft hier noch nicht viel. Kaum ist der Anker auf dem Grund erhalten wir Besuch von einem Insulaner der im Holz Kanu herangepaddelt kommt. Als erstes kommt David der einen Yachtclub am Aufbauen ist uns erklärt wo und wie wir an Land kommen können. Es kommt dann Chief Jacob auch dazu und auch er erklärt uns einiges und lädt uns zu sich ein, wir sagen das wir die Einladung gerne am nächsten Morgen annehmen würden.Wir kochen brutzeln etwas Feines und sehen in der nach Westen offenen Bucht wie Wale hin und her schwimmen und zeitweise springen und danach einen überwältigenden Sonnenuntergang.

Am Morgen gehen wir mit einem Sack voll nützlicher Geschenke an Land und Chief Jacob, David und eine Gruppe Kinder stehen schon als getrenntes Empfangskomitee bereit. Das ist uns schon gestern aufgefallen das hier nicht eine homogene Gruppe am Werk ist. David erklärt uns das Winston der Big Chief ist und die Geschenke dahin müssen. Zum Glück haben wir zwei Kawa Wurzeln die eine geben wir Jacob und sagen Ihm das wir am Mittag bei Ihm vorbeikommen, es war ein befremdendes Gefühl und wir fragten uns was da los ist. David zeigte uns den Yachtclub der mit einfachen Mitteln sehr geschmackvoll hergerichtet ist, wo schon einig Wimpel und Flaggen anderer Yachten hingen und lud uns zum Lunch ein.

Er führte uns zu Chief Winston der uns auch erlaubte überall umherzustreifen und so folgten wir dem Fluss aufwärts.

Wir sprachen mit den Bewohnern, Männern die im Schatten unter Bäumen sassen und Frauen mit Kindern die zur Arbeit auf den kleinen Feldern liefen. Im Fluss wurde auch gewaschen und zum Trocknen werden Büsche und Bäume genutzt. Der einzig arbeitende Mann war Bill der mit seinem Enkel an einem fast fertigen Kanu arbeitete, mit diesem Kanu besuchte uns sein Sohn am Nachmittag er war damit schon auf Jungfernfahrt er hatte noch keinen Namen und weil SHAMAL ihm gefiel wollte er das Kanu so nennen.

Wir gingen zurück in den Yachtclub und ein sehr schön hergerichteter Tisch mit traditionellen Speisen die von Maria Davids Frau zubereitet wurden stand bereit. Alles sehr gepflegt, mit Mückennetzen abgedeckt David hat erkannt auf was Yachtis schauen. Zum Abschluss überreichte er uns das Gästebuch indem wir uns für den herzlichen Empfang und das feine Essen bedankten mit einem Beitrag in die «Clubkasse», wenn es diese denn wirklich auch gibt.

Wir wollten noch zum anderen Chief, es wurde versucht uns von der Idee abzubringen, als das nicht ging bekamen wir den Assistenten von Winston als Begleitung. Der Weg führte durch ein idyllisches Waldstück der Küste nach zu den Häuern die Jacob mit seiner Verwandtschaft bewohnt.

Als wir sagten das wir merken das es Unfrieden im Dorf gibt wurde uns das bestätigt. So wie wir das verstanden haben ist Jacob der von sich sagt, dass er der Big Chief ist und ihm das Land gehört und er schon immer im Dorf lebt. Winston jedoch ein Chief aus dem Süden, sei mit einem Teil der Bewohner zugezogen und jetzt so wie es aussieht die Macht übernehmen will. Dies macht die Sache nicht einfacher in einem Dorf mit vierhundert Einwohnern, mit sieben Religionsrichtungen und einer englischen und einer französischen Schule. Die Inselbewohner sprechen untereinander Bislama einer Form von Pidgin-English. Es geht auch um Wirtschaft -Sandelholz das nach fünfzehn Jahren geerntet und exportiert wird. Die Insel ist kaum bevölkert und es gibt viel ungenutztes Gelände, auch hier gibt es mittlerweile Leute die das Potenzial sehen. Das könnte doch alles auch in einem Schweizer Dorf sein, wo es um Bauland oder Aufträge von der Gemeinde geht. Wir gaben allen den Tipp sich zu einigen und die Chancen gemeinsam zu nutzen, anstelle sich mit Dorfpossen zu lähmen und die Touristen zu verunsichern. Vor 150 Jahren wo Kannibalismus hier noch verbreitet war hätten sie sich wohl gegenseitig verspeist, aber so einfach ist das heute auch nicht mehr. Wir finden der Besuch hat sich sehr gelohnt und es war sehr interessant vom Dorfleben etwas mitzubekommen. Es ist aber zu hoffen, dass alle einen schweizerischen Kompromiss finden mit welchem niemand unglücklich aber auch niemand zufrieden ist, es aber weitergeht und man gemeinsamen Erfolg hat.