Shamal

Weltumseglung

Tongatapu

Als wir uns am Morgen nach der sehr guten Überfahrt des 18.Juni bei den Hafenbehörden anmelden wollen ist noch niemand im Dienst, später klappt es dann und wir fahren in den Hafen von Nuku`alofa der Hauptstadt von Tonga auf der Insel Tongatapu. Wir werden vom smarten Inoke, Taxihalter, Mietwagenvermieter, Wäschereibetreiber und Touroperator in Empfang genommen. Es geht zum Zoll die Beamten von der Gesundheit, Einwanderung usw. kommen gut gelaunt an Bord und nach einer gewissen Zeit ist alles erledigt.

 

Von der 10-köpfigen Fidelis Besatzung bekommen wir etwa 3 Kg frischen Thunfisch den sie unterwegs bei einem Riff gefangen haben. Wir geniessen herrlich frisches Sashimi. Der Rest geht in die Gefrierbox.

 

Wir spazieren in der Stadt herum und lassen uns auf der Insel herumfahren und sprechen mit den sehr offenen und freundlichen Tonganer. Es scheint das sie mit dem Lebensstyl, dem König und der Regierung sehr zufrieden sind und auch nach Gitta dem stärksten Hurrikan seit Menschengedenken haben sie sich wieder sehr schnell gefangen. Auch wenn die Schäden noch lange nicht behoben sind. Was auffällt ist die Toleranz gegenüber den anderen christlichen Religionen, da stehen in kleinen Gemeinden Kirchen und Schulen der verschiedensten Religionen nebeneinander. Trotz Schuluniformen der Religion zugehörigen Farben scheint es zu keiner Abkapslung zu kommen, auf dem Heimweg ist es dann kunterbunt gemischt.

 

Überall sind Märkte und Stände und es wird alles feilgeboten aber ohne das ein Druck da ist etwas kaufen zu müssen. Die Ladenöffnungszeiten sind von 8-17 Uhr, Samstag ab 16 Uhr und am heiligen Sonntag ist alles geschlossen. Die Chinesen weichen diese Tradition nun auf, werden aber nun von der Regierung gebremst. Dadurch wird es hoffentlich nicht so weit kommen, dass die Chinesen die traditionellen Läden verdrängen wie anderorts und es dadurch zu Unmut in der Bevölkerung kommt.

 

Das Leben nach gesellschaftlichen Regeln scheint hier noch weit verbreitet, am Sonntag steht der familiäre Kirchengang im Mittelpunkt mit anschliessendem gemeinsamen Essen. An einem Sonntag im Monat werden die Gräber gepflegt und geschmückt.

 

Altersheime gibt es nicht das ist Sache der Familie auch die vielen Söhne und Töchter im Ausland sind in irgendeiner Form verpflichtet. Unterstützung vom Staat gibt es wenig das wird von den Gemeinden und Kirchen zum Teil übernommen, aber die Eigenverantwortung ist sehr gross. Es muss Schulgeld bezahlt werden und wenn das nicht möglich ist bleibt ein Kind ohne Bildung und geht zum Bespiel Fischen oder wird Alteisenhändler und repariert die auch hier sehr beliebten Rasentrimmer.

Die Eltern haben zu entscheiden wie vielen Kindern sie eine gute Schulbildung ermöglichen können. In Tonga scheint die Gesellschaft noch homogener zu sein als an anderen Orten, das freiwillig oder gelenkt, aber sicher mit Verzicht auf die eigenen Bedürfnisse. Ob sich das so halten lässt wird sich zeigen.

 

Der traditionelle Abend mit lokalem Essen und Tanz war super. Das Ganze fand an einem idyllischen Ort am Strand, mit Kaverne und in einer authentischen Lokalität statt. Geführt von einer Familie die dieses Resort in dritter Generation mit Herzblut betreiben und wirklich etwas Unvergessliches bieten.

 

Die nächsten Tage geht es bei ruhigem Wetter auf die Inseln und dann in die Ha`apai Inselgruppe wo die ganze nächste Woche das Geburtstagsfest des Königs gefeiert wird.