Shamal

Weltumseglung

Fiji Lau Group

Der Törn zur Lau Group bot ziemlich alles was es gibt aber wir kamen gut voran, so das wir bremsen mussten um den Pass von Vanua Balavu bei Tageslicht passieren zu können. Das Einklarieren in Lomaloma funktionierte gut und wir machten uns bald mit dem in Fiji erwarteten Outfit auf Erkundungstour an Land.

Die Regeln gelten für alle und überall ausser an Orten wo die Touristen unter sich sind, Knie bedeckt, keine Hüte, Mützen, Sonnenbrillen und Taschen die über die Schulter gehängt werden und das Vorstellungsgespräch beim Chief um die Erlaubnis zu bekommen an Land gehen zu dürfen, was mit einem Beutel Kawapulver abgegolten wird. Kava oder auch Yagona ist das Nationalgetränk in Fiji. Es wird aus den getrockneten und anschliessend zerkleinerten Wurzel oder Stammstücken des Pfefferstrauchs unter Wasseraufguss gewonnen. Die Zubereitung und die Zeremonie sind strengen Verhaltensregeln unterworfen. Überall wurden die Schäden vom Wirbelsturm Winston repariert, viele Gebäude wurden zerstört und die Schulanlage musste fast vollständig neu erbaut werden, das Spital war fertig und machte einen überraschend guten Eindruck. Die Leute erzählten über ihr Leben auf der Insel und machten trotz allem einen fröhlichen Eindruck und sind motiviert alles wieder herzurichten.

 

Wir waren im Dalconi Village eingeladen, die gesamte Dorfbevölkerung war an der Vorbereitung dieses Festes beteiligt. Es wurde ein ca. 200m2 grosses Wellblechdach das von Bambusstützen getragen wurde aufgebaut. Das sehr gute Essen war aus dem Garten, Wald oder Meer und es gab Lobster Krabben, Spanferkel, verschiedenes Gemüse und Früchte aber keinen Alkohol der hoffentlich noch lange verpönt sein wird. Es gab die Kawa Zeremonie mit dem Chief verschiedene Tanzvorführungen und eine Band spielte sehr gute Musik, die auch wir verstanden und die gesamte Dorfbevölkerung war in der Sonntagstracht anwesend und sprachen mit uns in Englisch. Sie wussten über viel was in der Welt passiert Bescheid, weil einige Angehörige im Ausland haben. Es war wirklich ein sehr gelungener Abend und wir wurden zu einem Dorfrundgang am nächsten Morgen eingeladen.

Wir durften überall unsere Nasen reinstecken und fotografieren, der Schulbesuch war berührend wie mit einfachen Mittel im notdürftig zusammengeflickten Schulhaus unterrichtet wurde. Auf kleinstem Raum wurden drei verschiedene Altersgruppen geschult und die Kinder zeigten uns stolz ihren Stundenplan und die kleinsten streckten ihre bunt bemalten Bilder in die Höhe. Das System scheint effizient zu sein in welchem alle wissen wie wichtig die Bildung ist. Wir bezahlten natürlich einen Beitrag in die Gemeindekasse, aber was wir bekamen war so ehrlich und gastfreundlich das es sicher keine einstudierte Folklore Vorstellung war.

 

 

Wir ankerten in einer Traumbucht in der wir unsere Freunde Nicole und Armin von der Ashia zum Abschiedsessen einluden. Schade das unsere Wege sich trennen aber vielleicht gibt es in Zukunft mal wieder einen gemeinsamen Törn, wir würden uns freuen. Wir gingen auf eine Wanderung in die «Höger» und besuchten eine Siedlung in welcher die vom Wirbelsturm zerstörten Palmen gefällt wurden um wieder neuen Platz zu machen. Wäre das nicht gewesen wähnte man sich fast ein wenig in den Alpen mit dem weidenden Vieh, bei uns würden natürlich dank den Subventionen mehr herumlaufen, aber hier nutzt man nur was man selber zum Leben braucht. Die Landschaft war sehr vielfältig mit der Vegetation und den Tieren und zum Abschluss genossen wir eine Aussicht wie man sich, dass in der Südsee vorstellt.

Am nächsten Tag zügelten wir in eine andere Bucht die alles bis jetzt gesehene in den Schatten stellte. Oberhalb wie unterhalb der Wasserfläche konnte man sich nicht sattsehen und die Yacht bewegte sich kaum, so abgeschlossen war die Bucht. Nicht so dramatisch wie in Suwarrow aber sehr fein und lieblich.

Da hätte man noch bleiben können aber wir gingen weiter und segelten gemeinsam mit Aurora Polaris bei besten Bedingungen noch ins  Welagilata Atoll welches aber von der See so überspült wurde, dass wir nach dem schäumenden befahren des Passes wieder rechts umkehrt machten und lieber weiter Richtung Qamea bei Taveuni segelten wo wir mit dem letzten Lichtstrahl den Anker fallen liessen.